26. Oktober 2016

Martini Wednesdays - Hooooo it's Halloween



Der gruseligste Tag des Jahres steht vor der Tür und deshalb gibt's an diesem Mittwoch einen

booohooo Martini

30 ml Gin
60 ml Ginger Ale
30 ml Grenadine Sirup
3-4 Spritzer Cranberry Bitters

Alle Zutaten in einem Shaker mit Eis shaken und in ein gekühltes Martini Glas abseihen. Perfekte Garnierungen zu Halloween sind gruselige Gummitiere in Spinnen oder Totenkopf Form.

A scary and happy Halloween.

21. Oktober 2016

Medizin für die Royal Navy, Telegramme und der Holzbohrer - der Gimlet




Er ist der Lieblingscocktail einer meiner besten Freunde und gleichzeitig liebsten Cocktailbuddies, ein klassischer Cocktail, bestehend aus wenigen Zutaten und auf vielen Barkarten rund um den Globus zu Hause. Und – so hört man – nach einigen Gimlets zuviel, bohrt sich am Folgetag tatsächlich der Holzbohrer durch den Kopf hindurch.


Doch ob dies wohl wirklich der Grund für die Namensgebung dieses Drinks war?

Schauen wir uns die Geschichte genauer an und gehen zurück zur Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts – und zwar auf die hohe See der Weltmeere und zur British Royal Navy.






Nach einigen Monaten auf See und somit - zur damaligen Zeit - ohne Vitamine, schlich sich bei den Matrosen die Krankheit Skorbut ein, die auf Mangel von Vitamin C zurückzuführen ist. Schon um 1750 war diese Tatsache wohl bekannt und man behandelte die Symptome von Skorbut mit einer Ladung Zitrusfrüchte. 

Doch diese trafen wohl nicht den Geschmack eines jeden Matrosen, denn überliefert ist, dass Surgeon Rear-Admiral Sir Thomas Gimlette zu dem Limettensaft zu gleichen Teilen Gin schüttete, um seine Matrosen dazu zu bringen, mehr Limettensaft zu trinken. Den Nebeneffekt der sicherlich gleich viel besseren Stimmung an Bord, nahm er vielleicht ganz gerne in Kauf – wer weiß das schon. Und schließlich begann auch die ruhmreiche Karriere des Gin and Tonic als Malariaprophylaxe in den tropischen Kolonien. Und auch Queen Mum war sich wohl der Wirkung von Gin bewusst, denn auch ihr wird nachgesagt, jeden Tag ein Gläschen zu sich genommen zu haben und immerhin ein stolzes Alter von 101 Jahren erreicht zu haben.

Doch zurück zum Gimlet:
Eine etwas romantischere Version ist sicherlich diese hier: schon lange bevor es SMS, whatsapp oder twitter gab, zu Zeit der Telegramme, kürzten Menschen Grußformeln ab, was heute das cu, lg oder vg ist, war damals das gmlt – give my love to. Ausgesprochen hört es sich an wie Gimlet.


Lange Zeit blieb der Gimlet in der Welt außerhalb Englands bedeutungslos. Doch der Autor Raymond Chandler lenkte mit seiner Romanfigur Terry Lennox, Klient des Privatdetektivs Philip Marlowe die Aufmerksamkeit seiner Leser auf diesen Drink. Er schrieb: „Wir saßen bei Victor in einer Ecke der Bar und tranken Gimlets. „Die haben keine Ahnung, wie man die macht!“, sagte er "Was die hier einen Gimlet nennen, ist einfach Zitronen- oder Limettensaft mit Gin und einem Schuß Zucker und Bitterbier. Richtiger Gimlet besteht zur einen Hälfte aus Gin und zur anderen aus Rose's Lime Juice und aus sonst nichts. Aber das schlägt sämtliche Martinis haushoch.“ (Raymond Chandler „Der lange Abschied”)

Und auch hier wird mal wieder behauptet, dass es Ernest Hemingways Lieblingsdrink ist – dies lässt sich in diesem Fall aber nicht belegen.


Diskussionen gibt's beim Gimlet aber nicht nur über seine Geschichte. Strittig ist auch immer noch die Rezeptur und Zubereitungsart. Wieviel Gin und wieviel Lime Juice Cordial (also fertiger Limettensirup – das bekannteste Beispiel ist der Rose's Lime Juice)? Ist ein Spritzer frischer Limettensaft notwendig? Wird er on the rocks serviert oder straight up im Cocktailglas?



Ich habe viele verschiedene Ansichten und Begründungen hierfür gelesen und kam zu folgendem Rezept:Viele Quellen geben ein Verhältnis 1:1 vor – Gin und Lime Juice Cordial zu gleichen Teilen. Da dies zu einer recht süssen Mixtur führt, geben die meisten Barkeeper noch einen Spritzer frischen Limettensaft hinzu und meist auch ein bisschen mehr Gin. Gerührt bleibt er recht flach, also shaken.

Grundsätzlich benötigt er kein weiteres Wasser – das ja bei der on the rocks Variante hinzugerechnet werden muss und kann deshalb straight up im Cocktailglas serviert werden.

Nun sitze ich also in meiner Lieblingsbar und bestelle den Gimlet. Und dann fragt mich der Barkeeper: Gin oder Wodka? - was ist denn nun das für eine Variante? Das gibt's doch sonst nur beim Martini. Gin oder Wodka? Definitiv eine Geschmacksfrage, aber mit einem leckeren Grey Goose Wodka sicherlich einen Test wert. Probiert doch einmal diese Variante, die so eher der Untergruppe der Sours zugeordnet werden kann:

60 ml Wodka
30 ml frischer Limettensaft
15 ml Zuckersirup

Und in jedem Fall: shaken und im gekühlten Cocktailglas servieren.

So wünsche ich Euch eine entspannte Cocktailstunde und ein schönes Wochenende. 

19. Oktober 2016

Martini Wednesdays - Green Tea Rosemarini

Exotisch geht es weiter und dieser Mittwochsdrink ist sicherlich etwas für die exotischsten unter den Exoten:

Der Green Tea Rosemarini


30 ml Whiskey
30 ml grüner Tee Likör
30 ml Apfelsaft
10 ml roter Wermut
1 tl Rosmarin Honig
einige Blätter Rosmarin

Den Rosmarin zerstoßen, dann mit allen Zutaten und crushed ice shaken in ein gekühltes Martiniglas abseihen.

Cheers!

14. Oktober 2016

Sex and the City, Madonna und der Mädchendrink - der Cosmopolitan





New York City, eine stylische Bar im Manhattaner Meat Market District.

Vier Frauen, nicht weniger perfekt gestylt als die Bar, in der sie sitzen, feiern das Leben, die Liebe, den Sieg über Krankheiten und Trennungen.

Vier Cosmopolitans, bitte.

Der erste Schluck ...Warum haben wir je aufgehört das zu trinken? Weil es irgendwann jeder getrunken hat.








Wir befinden uns in der Schlussszene des Films Sex and the City - einer der berühmtesten TV Serien der letzten zwanzig Jahre plus zweier Kinofilme.





Rund zehn Jahre zuvor bestellten diese vier Frauen ihren ersten Cosmopolitan in der Serie und machten ihn zum In - Getränk von Millionen junger Frauen, die mit ihm das Gefühl der großen weiten Welt verbanden, das glamouröse Leben in New York, in der Mode, Parties und der alltägliche Kampf um die Zahlung der nächsten Monatsmiete im Nobelviertel Upper West Side im Vordergrund stehen.






Seine Geschichte geht weiter zurück, im Jahr 1934 soll ein Rezept ähnlich dem des Cosmopolitan erstmalig in einigen Barbüchern jener Zeit aufgetaucht sein. Doch wie bei vielen großen Drinks, gibt es um seine Herkunft viele Geschichten und viele Erfinder.

So verweisen viele Quellen zu einer Barkeeperin aus Miami namens Cheryl Cook, die den Cosmopolitan Mitte der 80er Jahre mit seinen heutigen Zutaten erstmalig gemixt und populär gemacht haben soll. Andere wiederum sehen John Caine, den Inhaber mehrerer Bars in und um San Francisco als den Erfinder des Drinks.


Ebenso heißt es Dale DeGroff, seines Zeichens „Cocktail König“ soll diesen Drink zum ersten Mal auf dem Fog City Dinner in San Francisco gemixt haben und ihn einige Zeit später Gästen des New Yorker Rainbow Rooms vorgestellt haben.

Oder aber Toby Checchini ist der Erfinder. Er soll einen Drink seiner Kollegin Mesa - Wodka, Limettensaft und Grenadine - verfeinert und somit den Cosmopolitan in seiner heutigen Form entwickelt haben.

Wer auch immer ihn erfunden hat, der Cosmopolitan wurde populärer als kaum ein anderer. In TV Serien, Filmen und Büchern wurde er immer wieder erwähnt, von Zeitschriften als einer der sexysten Cocktails gewählt und seine Geschichte tausendfach im Internet erzählt. Bereits kurze Zeit nachdem ein Bild von Madonna mit diesem Cocktail in der Hand in einer Zeitschrift veröffentlicht wurde, wurde er auch schon unzählige Male bestellt. Sein Status als In - Getränk der 90er und Anfang der 2000er hat er seitdem inne.


Tut mir leid, Männer - mit seiner pinken Farbe und seinem süßlich erfrischenden Geschmack passt er hervorragend zum Mädelsabend - Cheers, Mädels, auf ein schönes Wochenende, die Liebe und das Leben.

12. Oktober 2016

Martini Wednesdays - Strawberry - Chilitini



Fruchtig und scharf beginnt unser Mittwoch - Abend heute

50 ml Cointreau
20 ml Zitronensaft
30 ml dickflüssiger Erdbeerlikör
1 kleine Chilischote


Erdbeerlikör mit Chili pürieren, alle Zutaten mit crushed ice shaken und in ein gekühltes Cocktailglas abseihen.

7. Oktober 2016

Ein Apotheker, ein Barinhaber und der Sazerac



Der Cocktail feierte in diesem Jahr seinen 210. Geburtstag - ganz schön alt, was in dieser Zeit so alles passieren kann - das Auto und das Fahrrad wurden erfunden, das Fernsehen und Internet, die Eisenbahn startete ihren Siegeszug um die Welt, ebenso wie das Licht, der erste Mensch flog zum Mond, Kriege wurden gewonnen oder verloren, das erste Oktoberfest wurde veranstaltet, Flugzeuge gebaut, die zum ersten Mal über den Atlantik flogen,  Kühlschrank, Schreibmaschine und Kaugummi erfunden, der erste Brief mit einer Briefmarke verschickt, Machthaber, große Persönlichkeiten, Stars und Sternchen, fantastische Schauspieler, hochbegabte Musiker und unterhaltsame Entertainer kamen und gingen, ebenso wie Modetrends und Architekurstile und Cocktails wurden kreiert und verschwanden wieder in der Versenkung.






Vor einigen Wochen besuchte ich die Bar des Cortina Hotels in München - übrigens wunderbar loungig und die Cocktails dort sind sehr zu empfehlen. Auf der Cocktailkarte gab es eine Rubrik „Forgotten Classics“. Natürlich bestellte ich mir einen Drink aus dieser Rubrik und zwar den Sazerac. Über diesen bin ich zwar schon desöfternen in irgendwelchen Cocktaillisten oder -aufzählungen gestolpert, hatte ihn aber weder probiert noch wußte ich viel über ihn. Kein Wunder, ist er doch auf wenigen Barkarten dieser Welt zu finden - verschwunden in der Versenkung eben. Trotzdem ist er lecker - herb, bitter, trocken mit einem Hauch Säuerlichkeit.




Seine Geschichte begann im Jahr 1850, als Aaron Bird eine Bar übernahm und "Sazerac House“ benannte. Dort servierte er den Sazerac Cocktail. Wichtiger Bestandteil des Sazerac war der Sazerac Cognac, den der frühere Besitzer der Bar nun vertrieb. Eine weitere wichtige Zutat stellten die Bitters dar, die Antoine Amedie Peychaud in seiner Apotheke in der Nachbarschaft der Bar herstellte und an Bird verkaufte.








Erst 1908 erschien das Rezept des Cocktails erstmalig in einem Barbuch von William T. "Cocktail Bill“ Boothby "The World's Drinks and How to Mix Them“ - allerdings nicht mit den Bittern von Peychaud, sondern der Firma Selner. Absinth wurde in den USA im Jahr 1912 verboten (freut Euch auf einen Exkurs über Absinth in den kommenden Wochen), es wurde durch andere anishaltige Getränke ersetzt. In den Kriegsjahren wurde statt Cognac meist Whiskey verwendet, da die französischen Weinanbaugegenden meist besetzt waren und so wenig Cognac hergestellt wurde.





Durch die Einfachheit der Zusammenstellung seiner Zutaten, wird er von vielen Cocktailians als sehr unspektakulärer Drink angesehen, ohne die Komplexität, die viele andere klassische Cocktails mit sich bringen. Ich fand jedoch die Zugabe des Absinths sowie den Bitters in genau der richtigen Konzentration interessant und würzig. Allerdings muss auch ich zugeben, dass ich die runde Vielschichtigkeit der meisten guten Cocktails vermisste.

Cheers.

5. Oktober 2016

Martini Wednesdays - Appletini






Überraschung! Nach unzähligen Bitten und Bettel - Anfragen ;) kommen ab heute die MARTINI Wednesdays zurück. 

Trendige Martini Rezepte für den kreativen Cocktailtrinker. Freut Euch auf Mittwoch Abende ab 17 Uhr - Feierabend und Martini Hour. Viel Spaß!






Appletini Rezept 


40ml Wodka
15ml Apfelschnaps oder Calvados (es gibt mittlerweile auch einen sauren Apfelschnaps zu kaufen, auch eine leckere Variante)

15ml Cointreau


Mit Eiswürfeln shaken und in ein Cocktailglas füllen. Mit einer Apfelscheibe oder einem grünen Gummibärchenfrosch garnieren und auf der Terrasse bei Spätsommer Sonnenschein geniessen.