Die Luft brennt heiß, weißer Sandstrand, hohe Palmen, staubige Straßen in Santiago de Cuba um das Jahr 1900, dunkle, mahagonigetäfelte Bars in der Nähe der Kupfermine und dem kleinen Städtchen Daiquiri, in denen duzende amerikanische Minenarbeiter ihren Arbeitstag mit einem Glas eiskaltem Rum beschließen.
Einer dieser Amerikaner, der in Kuba lebte, arbeitete und scheinbar einige Zeit mit Freunden und Kollegen in den oben beschriebenen Bars verbrachte, war der Bauingenieur Jennings Cox. Und einer dieser Drinks, die sie sich in den zahlreichen Bars – unter anderem der Bar im Hotel Venus - in der Nähe der Kupfermine und dem kleinen Städtchen Daiquiri mixen ließen, war wohl der folgende:
Ein Highball Glas voller Eiswürfel, weißer kubanischer Rum wird über die Eiswürfel gegeben wird, einen Teelöffel Zucker und den Saft einer Limette hinzufügen - erfrischend und eiskalt – der Daiquiri. Natürlich nach der Stadt und Kupfermine benannt.
Gerüchten zufolge gab Cox seinen Mitarbeitern wohl desöfteren einen dieser Daiquiris aus, um sie zu motivieren. Dies brachte ihm einerseits den Ruhm seiner Firma ein, denn die Mitarbeiter schienen überaus motiviert, andererseits eine Gallone (rund 4 Liter) Bacardi Rum monatlich bis zum Ende seiner Tage.
Doch nicht die bereits erwähnte Venus Bar machte den Daiquiri über die Jahre bekannt, sondern die El Floridita Bar in Alt Havanna, deren Barkeeper wohl auch die spätere Variante der Frozen Daiquiri erfanden. Ernest Hemingway bezeichnete sie als seine Lieblingsbar und auch Hollywoodgrößen wie Frank Sinatra, Errol Glenn, Gary Cooper und Marlene Dietrich gingen hier ein und aus.
Die von Ernest Hemingway eigens kreierte Form des Daiquiris wird übrigens mit Grapefruitsaft und besonders viel Rum gemacht und ist immer noch auf der Karte der mittlerweile frisch renovierten und wohl völlig überteuerten Touristenbar El Floridita zu finden.
Verlassen hat der Daiquiri Kuba im Jahr 1909, als der US Marine Arzt Admiral Lucius Johnson das Rezept mit nach Amerika nahm. Dort wurde er viele Jahre später der Lieblings- Before- Dinner Drink von John F. Kennedy.
Und nicht nur er genoss den Daiquiri in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Daiquiri war beliebt wie kein anderer Drink, war doch dank Roosevelts guter Nachbarschaftspolitik Rum besser zu bekommen als Wodka oder Whiskey und die moderne Pan Amerika Politik der vierziger Jahre ließ Lateinamerika und seine Getränke modern erscheinen.
Heute ist der Daiquiri genauso berühmt wie damals, vor gut einem Jahr zum 113. Geburtstag Hemingways wurde der größte Daiquiri der Welt in Havannas El Floridita Bar gemixt, 275 Liter füllten das übergroße Cocktailglas und wurde später in 1466 kleine Gläser verteilt. Es gibt sogar einen National Daiquiri Day – dieser ist am 19. Juli und ich freue mich schon wieder darauf ihn zu feiern.
Cheers!
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