9. Dezember 2016

Ei oder Huhn- was kam zuerst?





Diese jahrhundertealte Frage werden wir hier wohl erstmal nicht klären, doch für einen Cocktailian in der Weihnachtszeit ist es wohl auch nur wichtig, was danach kam. Und das war der Egg nog, eine Art Eierpunsch.

Bekannt ist er uns aus vielen romantisch-kitschigen amerikanischen Weihnachtsfilmen, in denen der fröhliche Familienvater im Rentierpulli strahlend Egg nog an die Verwandschaft verteilt. Der Egg nog ist ein Muß-Getränk zu Weihnachten in den USA. Ursprünglich jedoch, kommt es wie so viele Weihnachtstraditionen aus England.

Bereits im 13. Jahrhundert tranken Mönche ein ähnliches Getränk mit Eiern und Feigen, damals bekannt unter dem Namen Posset. Im 18. und 19. Jahrhundert war er der Aristokratie vorbehalten. Milch und Eier kamen von den großen Gutshöfen, die im Besitz eben dieser waren. Gemischt mit Brandy, Sherry oder Madeira wurde der Egg nog daraus.




Zu dieser Zeit überquerte das Egg nog - Rezept den Atlantik, zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde er 1796 in Philadelphia. In amerikanischen Kochbüchern finden sich seit 1839 Rezepte dafür. Allerdings substituierte man Brandy und Sherry mit Rum, der in dieser Zeit einfach leichter zu bekommen war.


Die Herkunft des Namens ist umstritten. Egg ist klar, das sind die Eier des Eierpunschs, aber ob das Wörtchen "nog" mit dem Holzgefäß namens Nogwar zu tun hatte, das in englischen Kneipen populär war, ob es vom Wort noggin abgeleitet worden ist, das in einem englischen Dialekt noggin genannt wurde oder ob einfach die Worte „egg-and-grog“ mit der Zeit zusammengezogen worden sind, wird bei den Cocktailhistorikern noch immer diskutiert.

Ebenso ist die Tatsache ungeklärt, warum er so beliebt zur Weihnachtszeit ist. Vielleicht, weil die Zutaten vor einigen Jahrzehnten noch zu den luxeriöseren Lebensmitteln gehörten. Vielleicht, weil er traditionell warm serviert wird und somit von Haus aus ein Wintergetränk ist. 


Fertig zu kaufen gibt es ihn in den USA ab Halloween in jedem Supermarkt, sogar in der Non-dairy-soymilk Variante (also mit Sojamilch), dies ist in Deutschland nicht so einfach, deshalb habe ich hier ein Rezept für Euch - natürlich warm:

Für 4 bis 6 Portionen
3 Eigelb
30 g Zucker 
1 Päckchen Vanillezucker
350 ml Milch 
250 ml Sahne  
180 ml Bourbon 
30 ml Dunkler Rum 
120 ml Cognac 
Muskatnuss gerieben 



Die Eidotter schlagen bis sie hellgelb sind. Zucker und Vanillezucker zufügen. Alle restlichen Zutaten zusammen mit dem Ei-Zucker-Gemisch in einem Wasserbad erhitzen. Dabei alle paar Minuten umrühren bis die Mischung warm ist. Mit Muskat würzen und servieren. 

Cheers

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