16. September 2016

Ein bisschen Romantik unter mexikanischer Sonne - die Margarita






Von New York über Kalifornien, Kuba, Peru und zuletzt England kommen wir heute nach Mexiko. Mexiko, das ist für die viele Menschen zuerst einmal: Sonne – und das die meiste Zeit des Jahres, blauer Himmel, staubige Straßen, Riesenkakteen im gelben Wüstensand, das azurblaue Wasser des karibischen Meeres, Menschen mit bunten Sombreros und noch bunteren Ponchos, laute Mariachi Bands, die das ultimative Urlaubsfeeling unterstreichen. Heimat der Azteken und Mayas und Unmengen von Gewürzen, die die Menschen seit Jahrtausenden begleiten, wie Vanille, Kakao und Chili. 









Nicht zu vergessen, Tortillas, Tacos, Fajitas und Quesadillas in allen Formen und Variationen, gereicht mit mexikanischem Bier, Mezcal oder eben Tequila. Dieser Brand, gewonnen aus der blauen Agave, der in der Nähe der Stadt Tequila hergestellt wird, wird traditionell mit Salz und Limette oder Zitrone getrunken – das Salz von der Hand geleckt, danach den Tequila gekippt und zuletzt in den Zitronenschnitz gebissen. Kein Zufall also, dass sich genau diese Zutaten auch im berühmtesten Tequilacocktail, der Margarita, befinden. Doch wer kam auf die Idee eben genau diese Zutaten zu einem Cocktail zusammen zu mixen.




Hier gibt es wieder einmal unzählige Geschichten, wer diesen Drink zum ersten Mal mischte, ihm einen Namen gab und letztendlich weltbekannt machte.

Eine der meist anerkannten Geschichten ist die folgende:

Oktober 1941: Don Carlos Orozco, Barkeeper in der Hussong's Cantina in Ensenada, Mexico probierte eines Nachmittags einige neue Mixturen aus und bot sie Margarita Henkel an, der Tochter eines deutschen Botschafters. Da sie die erste Person war, die diesen Drink probierte, benannte Don Carlos den Drink nach ihr.




Oder aber diese etwas romantischere Geschichte, in der der mexikanische Barkeeper Danny Herrera sich 1938 im Hotel und Casino Riviera del Pacifico in Ensenada, Mexico in eine amerikanische Schauspielerin namens Marjorie King verliebte. Sie hasste es Tequila pur zu trinken und so experimentierte Danny so lange mit den einzelnen Zutaten, bis er diesen heute weltbekannten Drink erfand, der Marjorie wohl wunderbar schmeckte und er somit ihr Herz eroberte.




In weiteren Stories spielen der Barmann Willi, der die Margarita für eine Frau namens Marguerite kreierte, Daniel Negrete, der die Margarita als Hochzeitsgeschenk für seine Schwägerin kreierte und der Chefbarmann des Balinese Room in Galveston, Texas, die Hauptrolle, der den Cocktail für die Sängerin Peggy Margarete Lee kreierte.



In meiner Lieblingsgeschichte wiederum mixt Enrique Bastate Gutierrez in den frühen 40er Jahren in Tijuana, Mexico die Margarita als Hommage an die Schauspielerin Rita Hayworth den Drink zum ersten Mal. Rita Hayworths eigentlicher Name war Margarita Cansino. Sie stand unter anderem mit Fred Astaire und Gene Kelly vor der Kamera und war mit Orson Welles verheiratet.






Auffällig ist, dass fast jeder dieser Entstehungsgeschichten einen romantischen Hintergrund hat und in der Zeit der 1930 und 1940er Jahre spielte. Nicht nur deshalb ist die Margarita auch einer meiner Lieblingscocktails. Ich liebe diesen salzigen Geschmack des Salzrandes auf meinen Lippen bevor der erste Schluck des sauren, minimal herb-süßlichen Getränks ihn mit hinunterspült.

Den Salzrand bekommt man so an den Glasrand: Zuerst in ein Gefäß mit Limettensaft dippen, danach in Salz.

Ähnlich wie beim Daiquiri gibt es auch bei der Margarita unzähligeVariationen, auch viele fruchtige, eine sehr berühmte ist sicherlich die Frozen Strawberry Margarita. Eine Geschichte, die Ihr ein anderes Mal zu lesen bekommt.


Eine sehr mexikanische Cocktailsstunde wünsche ich Euch und bis zur nächsten Woche.

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